Im Jahr 1724 veranlasste der neu gewählte Abt Eugen Schmid die Einrichtung der Waldsassener Stiftsbibliothek, deren reizvolle Ausstattung heute jährlich Tausende von Touristen anzieht. Aus diesem Anlass erschien Ende 2024 der Forschungsband „Die Stiftsbibliothek in Waldsassen. Untersuchungen zu Geschichte, Bestand und Rezeption“.

Am 17. Oktober gaben nun der Herausgeber Georg Schrott und einer der Co-Autoren, Christian Malzer, im Rahmen einer Buchpräsentation im Kunsthaus Waldsassen einige Einblicke in Hauptergebnisse der Studie.

Sie unterstrichen, dass es sich bei der Waldsassener Bibliothek um ein doppeltes Phänomen handle, das aber üblicherweise eindimensional wahrgenommen werde: eben als der Barocksaal. Versteht man unter „Bibliothek“ jedoch eine Ansammlung von Büchern, so ist man auf die Provinzialbibliothek Amberg verwiesen, in die der Buchbestand nach der Säkularisation übertragen wurde.

In den acht Beiträgen des Sammelbandes wurden nicht nur neue Fragen zur Aussageabsicht der künstlerischen Ausstattung aufgeworfen, sondern auch neue Thesen zur Vorgeschichte des Saales entwickelt. Der barocke Bibliothekskatalog und die erhaltenen Bücher wurden unter verschiedenen Fragestellungen untersucht. Eine weitere Abteilung befasst sich mit der Wahrnehmung der Bibliothek in der Kunstgeschichte und mit der Resonanz, die sie seit ihrem Bestehen in Text- und Bildmedien ausgelöst hat.

Der Band ist im Buchhandel und beim LIT-Verlag erhältlich. Er kostet in der Printausgabe 49,90 € und als eBook-Download 44,90 €.

 

Fotos: Ferdinand Sperber; Screenshots der Präsentation: Georg Schrott/Christian Malzer