Zwettl
Gründungsdatum: 1138 (Ordnungsnummer 133 n. Janauschek)
Auflösungsdatum: /
Filiation / Mutterkloster: Morimond / Stift Heiligenkreuz
Tochterkloster: /
Hadmar I. von Kuenring gründete die Abtei Zwettl, nachdem die Gottesmutter den Gründungsort anhand einer im Winter grünenden Eiche gezeigt hatte. Zwettl zeigt bis heute eine exemplarische kulturlandschaftliche Prägung, die im Gründungsbuch des frühen 14. Jhs. idealtypisch als Umritt mit dem Kloster als Mittelpunkt – umgeben von einem Ring der Grangien – dargestellt ist. Landschaftsprägend sind Teichwirtschaft und Waldbau.
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Die Kulturlandschaft
Die Stiftung des Zisterzienserklosters Zwettl durch die Ministerialenfamilie der Kuenringer erfolgte 1137/38. Mit der Gründung als Tochterkloster des nur wenige Jahre zuvor gegründeten Stiftes Heiligenkreuz wurden Pläne realisiert, die bereits länger von der Stifterfamilie verfolgt worden waren. Die Unterstützung des Vorhabens sowohl durch den Bischof von Passau wie durch die Äbte von Ebrach, Heiligenkreuz und Morimond auf dem Generalkapitel in Cîteaux belegt die internationalen Vernetzungen des Klosters seit seinen Anfängen.
Die Lage des neuen Klosters im Bereich des „Nordwaldes“ (der sich im Frühmittelalter bis zum Oberpfälzer Wald erstreckte) orientiert sich an den vom Orden formulierten Vorgaben, wobei die Nähe zum Siedlungsraum der Stadt Zwettl sowie zur Kreuzung zweier wichtiger Fernwege (Böhm- und Polansteig) eindeutige Parallelen zu anderen Gründungen aufweist.
Innerhalb des europäischen Kulturphänomens der „Zisterzienserlandschaften“ nimmt die Zwettler Klosrterlandschaft eine Sonderstellung hinsichtlich ihrer Erhaltung und Dokumentation ein. Die zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstandene Darstellung des Gründungsgeschehens, des sogenannten „Umritts“ (bei dem das Stiftungsgut von Stifter und Abt zu Pferd umritten wurde), bildet die erste Darstellung einer zisterziensischen Klosterlandschaft. In der Handschrift im Stil eine rWeltkarte abgebildet, bestätigt sich der europaweit vorherrschende Gestaltungswille der Mönche, die Gegebenheiten der Topographie im Sinne der Ordensideale um- bzw. zu überformen. Ein Großteil der hier dargestellten Grangien und verzeichneten Landschaftselemente prägt bis heute die lebendige Klosterlandschaft.