Klosterlandschaften
Die Zisterzienser als Landschaftsgestalter
Der Orden der Zisterzienser hat seit dem Mittelalter Spuren in der Landschaft hinterlassen. Von Burgund aus ließen sich die Zisterzienser in ganz Europa nieder, errichteten Klöster in der Einsamkeit sumpfiger Täler, kultivierten und besiedelten Land. Zisterziensische Klosterlandschaften weisen europaweit typische Merkmale auf. Sie sind gemeinsames europäisches Erbe:
- ein ausgeklügelter Wasserbau zur Ver- und Entsorgung des Klosters und zur Energiegewinnung (Brunnen, Küchen, Latrinen, Brauereien, Mühlen)
- umfangreiche Teichwirtschaft zur Fischversorgung während der Fastenzeiten
- Grangien, spezialisierte Wirtschaftshöfe mit entsprechend großen Parzellen für Ackerbau und Viehzucht als ökonomische Basis der Klosterwirtschaft
- große Wälder zur Bau- und Brennholzversorgung
- Weinbau für religiöse Zwecke, aber auch für den Handel
- Obst- und Hopfenbau
- Stadthöfe als Vermarktungsorte für die Überschüsse
Grundlage der Vergleichbarkeit war dabei die Gründung der Abtei in der frühen Blütephase des Ordens in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, d.h. zum Zeitpunkt der strukturbedingt höchsten Raumwirksamkeit der Zisterzienser durch das Prinzip der Eigenwirtschaft. Dem gegenüber stand die Untersuchung der lokalen Diversität in der Prägung. Diese äußert sich in der Anpassung zisterziensischer Idealvorstellungen an lokale Determinanten wie Boden, Klima, Herrschaft. Eine zweite Zeitschicht der signifikanten kulturlandschaftlichen Prägung ließ sich in der Neuzeit festmachen und manifestiert sich in der zweiten Blütephase der Zisterzienser nach der Gegenreformation.
Die Aspekte der Vielfalt und Einheit in der Erscheinungsform der Landschaft und landschaftsprägenden Elemente werden durch sechs simultane Ausstellungen, eine Fachtagung und Bildungsprogramme an den sechs Partnerorten gezeigt sowie durch Veranstaltungen und touristische Angebote erlebbar gemacht. Führungen, Wanderungen, Radtouren und Wegführungen sollen in die „Neuentdeckung“ der Landschaft als Klosterlandschaft ermöglichen.
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Cisterscapes in der Presse
Artikel zur Geschichte des Zisterzienserordens im Naturpark Stromberg-Heuchelberg
zum Artikel von Annette Willaredt in der aktuellen Ausgabe für 2023 „#NATURPARK – Das Magazin der Naturparke in Baden-Württemberg“. Dieses wurde auf der CMT-Urlaubsmesse in Stuttgart veröffentlicht.
Das gesamte Magazin gibt’s hier zum Download: _Naturpark__Ausgabe_5.pdf (naturpark-stromberg-heuchelberg.de)
Und hier zum Bestellen: Broschüren-Service: Naturpark Stromberg-Heuchelberg (naturpark-stromberg-heuchelberg.de)
Zisterzienser-Landschaftsprojekt CISTERSCAPES ist der deutsche Kandidat für das Europäische Kulturerbe-Siegel!
Artikel von Dr. Thomas Büttner , Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.